3 Dinge, die dir dein BWL-Studium nicht beigebracht hat

Ein weitverbreiteter Irrglaube unter Geschäftsleuten – insbesondere bei Berufseinsteigern – ist, dass ein Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft oder Marketing alle notwendigen Fähigkeiten vermittelt, um ein Unternehmen jeglicher Größe zu führen, zu betreiben oder darin zu arbeiten.
Doch immer wieder sehe ich Menschen, die im Geschäftsleben scheitern, obwohl sie genau den Schritten gefolgt sind, die ihnen im Studium beigebracht wurden. Erst durch weiterführende Programme mit Fokus auf praxisorientierte Business-Techniken oder durch den Beitritt zu professionellen Organisationen wie entdecken sie drei entscheidende Konzepte, die im Studium oft zu kurz kommen:
1. Soziales Kapital
Soziales Kapital beschreibt den Wert deiner sozialen Kontakte. Beziehungen – und ihr langfristiges Potenzial – sind im Geschäftsleben essenziell. Dabei kann es sich um private oder berufliche Kontakte handeln, denn beide führen oft zu Chancen, hochwertigen Empfehlungen, innovativen Ideen, Mentoren oder Gesprächspartnern – und letztlich zu mehr geschäftlichem Erfolg.
Wenn du Beziehungen aufbaust, analysiere ihre Stärken und Schwächen. Konzentriere dich bewusst auf die schwächeren Verbindungen und investiere in deren Entwicklung. Auch wenn es zunächst kontraintuitiv erscheint, sich auf Beziehungen statt direkt auf das Business zu fokussieren: Langfristig wird dein Unternehmen davon profitieren.
2. Emotionale Intelligenz (EQ)
Die Fähigkeit, eigene Emotionen zu erkennen, zu steuern und gleichzeitig ein feines Gespür für die Gefühle anderer zu entwickeln, verbessert die Kommunikation in allen Lebensbereichen – und verstärkt deine Wirkung im Umgang mit Menschen. Studien zeigen sogar, dass ein hoher EQ den Aufbau von sozialem Kapital deutlich erleichtert.
Wenn du lernst, wie Menschen auf dich reagieren, und deine Kommunikation individuell anpasst, wirst du deutlich bessere Reaktionen und Ergebnisse erzielen. Es ist keine Raketenwissenschaft, aber es braucht Übung – also nicht entmutigen lassen, wenn es nicht sofort klappt.
3. Networking
Networking ist der aktive Aufbau und die Pflege von Beziehungen, um den eigenen geschäftlichen Erfolg zu steigern, Wissen zu erweitern, den Einflussbereich auszubauen oder gesellschaftliches Engagement zu zeigen.
Leider wird diese Schlüsselkompetenz in klassischen Studiengängen kaum gelehrt. Dabei vereint sie Elemente aus emotionaler Intelligenz und sozialem Kapital – und ist ein wertvolles Werkzeug im Business-Alltag.
Die große Mehrheit erfolgreicher Unternehmer*innen gibt an, dass Networking in irgendeiner Form zu ihrem Erfolg beigetragen hat. Das ist kein Zufall. Wer beim Networking nicht erfolgreich ist, hat oft noch keine stabile Basis an sozialem Kapital und emotionaler Intelligenz aufgebaut – denn Networking ist im Grunde nur der Rahmen, in dem persönliche Marketingtechniken und soziale Beziehungen zusammenwirken.
Genauso wie Unternehmen, die keine modernen Technologien nutzen, über kurz oder lang ins Hintertreffen geraten, werden auch Business-Absolvent*innen und deren Hochschulen, die diese Fähigkeiten nicht in ihre Ausbildung integrieren, schnell veraltet und abgehängt sein.